Hauptversammlung
Am Donnerstag, 20.02.2020 fand im Restaurant National die Hauptversammlung der SVP Burgdorf statt. Nebst den üblichen Formalitäten wie beispielsweise Genehmigung von Jahresrechnung und Budget, wurde auch ausgiebig politisiert, einerseits im Einstiegsreferat des Präsidenten, andererseits beim anschliessenden Stammtisch.
Denk- und Sprechverbote
In seinem Einstiegsreferat ging der Präsident, Simon Niffenegger auf die ungute Entwicklung ein, dass es in der westlichen Welt zunehmend schwierig sei, Dinge beim Namen zu nennen, wenn sie der herrschenden Links-Mitte-Ideologie widersprächen. Ein Beispiel unter vielen sei dabei die Zuwanderung, welche man nicht als etwas negatives darstellen dürfe, wolle man nicht als Unmensch oder Ewiggestriger abgestempelt werden.
Dabei sind die negativen Effekte gerade auch in der Schweiz offensichtlich, jedenfalls für jeden, der es sehen will: Während der Wohlstand pro Kopf stagniert, ist unsere Verkehrsinfrastruktur kurz vor dem Kollaps und das Land wird im Schnellzugstempo zubetoniert.
Fachkräftemangel
Die übliche Verteidigung der unbegrenzten Zuwanderung besteht darin, auf den sogenannten Fachkräftemangel in der Schweiz hinzuweisen. Überall würden Arbeitskräfte fehlen und daher sei die Wirtschaft auf eben diese unbegrenzte Zuwanderung angewiesen. Als einer der wenigen Experten wagt es Reiner Eichenberger, Ökonomieprofessor an der Universität Fribourg hier zu widersprechen. Fachkräftemangel sei, wie er das ausdrückt, ein „Gleichgewichtszustand in einer florierenden Volkswirtschaft“. Aus der Sprache der Ökonomen übersetzt bedeutet dies, dass in einer florierenden Wirtschaft die Arbeitskräfte immer Mangelware sind und wir daher auch in zwanzig Jahren immer noch Fachkräftemangel haben werden, trotz unbegrenzter Zuwanderung und dann wohl zwanzig Millionen Einwohnern. Statt „Arbeitskräfte zu importieren“, sollten wir „Arbeit exportieren“. Das heisst, wir sollten gewisse Dinge halt nicht mehr selber produzieren, sondern diese durch das Ausland produzieren lassen. Dies führt zwar zum Verschwinden von Firmen oder ganzen Branchen, aber mit den dort freiwerdenden Arbeitskräften lässt sich der Bedarf anderer Branchen decken. Dies geschah in der Schweiz übrigens seit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert und führte zu ständig wachsendem Wohlstand pro Kopf; eben bis zur unseligen Einführung der Personenfreizügigkeit, wo man vom Arbeitsexport auf den Arbeitskräfteimport umstellte.
Stammtisch
Im Anschluss an den offiziellen Teil wurde an den Tischen lebhaft weiter politisiert und diskutiert.